Urne

Eine Urne ist ein Behälter zur Aufbewahrung der Asche von Verstorbenen. In diesem kann ein Toter beigesetzt werden. Sollte eine Urnenbeisetzung gewünscht sein, so erfolgt im Vorfeld eine Feuerbestattung.

In Deutschland kann die Urnenbeisetzung auf unterschiedlichen Wegen erfolgen. Klassisch ist eine Bestattung der Überune auf dem Friedhof. Doch auch liegen die Alternativen See-, Baum- und Waldbestattung im Trend.

Ebenso gibt es Urnen für Tiere. Im Gegensatz zu denen von Menschen kann eine Schmuckurne mit den Überresten vom geliebten Haustier auch Zuhause aufbewahrt werden.

In diesem Ratgeberartikel erfährst du alles zu den Materialien einer Urne und den Kosten. Anschließend beantworten wir die am häufigsten gestellten Fragen. Auf unseren Unterseiten findest du mehr Infos zu den einzelnen Urnenarten.

Materialien einer Urne

Generell wird bei den Urnen zwischen Schmuckurne, Bio-Urne und Seeurne unterschieden. Eine Schmuckurne dient dem Zweck des Schmuckes, die Bio-Urne muss biologisch abbaubar sein und eine Seeurne ist für die Bestattung auf hoher See vorgesehen.

Durch die verschiedenen Verwendungszwecke gibt es ebenfalls diverse Materialien. So kann man zwischen Holz, Keramik, rostfreiem Stahl, Glas, Naturstein oder einem wasserlöslichen Material wählen.

Die Materialien einer Überurne für Menschen oder für Tiere unterscheiden sich in der Regel nicht. Lediglich unterscheiden sie sich im Fassungsvermögen.

Holz

Bei einer Holzurne handelt es sich um ein Naturprodukt. Eine Urne aus Holz ist für alle, die es gerne natürlich mögen. Sie eignet sich besonders für Bestattungen unter einem Baum. Doch ebenso ist ein Gefäß aus einem biologisch abbaubare Material für eine klassische Urnenbeisetzung auf dem Friedhof verwendbar.

Das Holz nimmt bei Berührung sogar die Wärme des Körpers auf und strahlt diese zurück. Dadurch kann eine Holzurne sehr persönlich wirken. Gerade bei einer Abschiedszeromonie bringt dies den Verstorbenen oft wieder sehr nah.

Viele Holzurnen sind in Handarbeit hergestellt. Es kann es sich hierbei um sehr aufwändige Arbeiten mit vielen Verzierungen handeln. Aber auch schlichte Holzurnen können erworben werden.

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Keramik

Bei Urnen aus Keramik handelt es sich um Schmuckurnen. Diese werden häufig genutzt, wenn das Gefäß in einer Urnenhalle ihren letzten Platz finden soll. Auch findet dieses Material oft im Ausland für das Aufstellen der Urne Zuhause Verwendung. Keramikurnen eignen sich vordergründig für den Innenbereich.

Keramik besteht aus Ton. Die Urnenart gibt es in allen erdenklichen Formen, denn das Material lässt sich vielfältig gestalten. Wenn gewünscht, kann der Behälter ganz nach den Vorstellungen oder der Personalität des Verstorbenen gebildet werden.

Metall

Bei einer Urne aus Metall handelt es sich um eine Schmuckurne. Hier stehen verschiedene Metallarten zur Auswahl. So bieten sich Stahl, Messing, Aluminium oder Edelstahl als geeignete Metallurnen an.

Edelstahl eignet sich besonders für eine Überurne. Bei Messing kann es zu Verfärbungen kommen. Aluminium oder einfacher Stahl können mit der Zeit Rost ansetzen. Daher sind diese drei Metallarten nur bedingt für draußen geeignet. Edelstahlurnen hingegen können das ganze Jahr über draußen verbleiben.

Ein Aschegefäß aus Metall kann nach den Wünschen verziert und gestaltet sein. Allerdings ist hierbei meistens nicht die Möglichkeit von verschiedenen Formen geboten. Die Urnen selbst haben alle die gleiche Form.

Stein

Bei einer Steinurne kommt der Naturstein Granit zum Einsatz. Hier gibt es viele verschiedene Arten und Farben. Auch kann das Naturprodukt in verschiedene Formen geschliffen werden.

Zudem sind Steinurnen für den Außenbereich sehr gut geeignet, da Granit sehr witterungsbeständig ist. Allerdings sollte im Vorfeld nach einem Hinweis darauf zu finden sein, dass die Verwendung für Außen ausdrücklich empfohlen ist. Sind weitere Materialien verbaut, ist diese Überurne nur eingeschränkt verwendbar.

Biologisch abbaubare Urnen

Für Naturbestattungen sind biologisch abbaubare Urnen erforderlich. Hierbei erfolgt die Beisetzung der Asche des Verstorbenen an den Wurzeln eines Baumes. Durch das Abbauen der Urne kann die Asche des Verstorbenen in den natürlichen Kreislauf der Natur übergehen. So ist es Sinn und Zweck der Beisetzung, dass die Asche des Verstorbenen vom Wurzelwerk aufgenommen wird und für immer mit dem Baum verbunden bleibt.

Bei einer Baumbestattung auf einem Friedhof oder einer Waldbestattung im Wald sollen die Natur weitgehend geschützt werden. Aus diesem Grund begleitet ein Förster die Beisetzung. Zeitgleich muss durch die Verwendung einer biologisch abbaubaren Urne später das Gefäß nicht wieder ausgegraben werden.

Diese Urnenart eignet sich auch bei einer Urnenbestattung auf dem Friedhof.

Die Bio-Urne ist aus 100% biologischen organischen Materialien gefertigt, welches mit der Zeit verrottet. Ein übliches Material ist Holz.

Wasserlösliche Urnen

Wasserlösliche Urnen werden auch als Seeurnen bezeichnet. Diese Behälter kommen bei einer Seebestattung zum Einsatz. Durch sie wird auf die Umwelt Rücksicht genommen und der Verstorbene kann im Meer beigesetzt werden.

Eine Seeurne besteht aus Salzkristallen, gepressten Sand oder Zellulose. Die Materialen garantieren das Auflösen.

Optisch sieht eine wasserlösliche Urne wie eine klassische Überurne aus. Auch sie ist nach individuellen Wünschen gestaltetbar.

Urnen für Tiere

Wenn das geliebte Haustier plötzlich verstirbt, dann stellt sich auch die Frage nach der letzten Ruhestätte. Nicht jeder hat einen Garten zur Verfügung, in dem der Vierbeiner begraben werden kann. Einige Tierfriedhöfe bieten mittlerweile Tierbestattungen an. Hunde und Katzen können dort in einer Tierurne beigesetzt werden. Aber auch die Aufbewahrung der Asche des Tieres Zuhause ist in einer Urne für Tiere möglich.

Die Materialen von Tierurnen können so vielseitig sein, wie die von Überurnen für Menschen auch. Ebenso ist die Gestaltung vom Aschegefäß nach den Wünschen der Besitzer möglich.

Der wesentliche Unterschied zu Schmuckurnen für Menschen liegt in der Größe des Aschegefäßes. Eine Urne für Tiere ist in der Regel kleiner, denn bei der Kremation entsteht weniger Asche.

Kosten

Die Kosten für die verschiedenen Urnen können sehr unterschiedlich ausfallen. Diese hängen vom Material und der Gestaltung ab.

Die Preise einer einfachen Urne beginnen bei etwa 50 bis 100 Euro. Eine aufwendig gestalte Schmuckurne kann rund 500 Euro kosten.

Die Bestattungskosten sind insgesamt bei einer Urnenbeisetzung geringer, als die bei einer Erdbestattung. Aus diesem Grund ist die Feuerbestattung deutlich attraktiver, als es noch in der Vergangenheit war. Das liegt unter anderem auch an den geringeren Kosten der Urne im Vergleich zu einem Sarg. Ebenfalls sind Grabstätten nach einer Feuerbestattung kleiner. Daher sinken auch die Friedhofsgebühren.

Zusätzlich zu den üblichen Kosten einer Urne können weitere Ausgaben für die Trauerfloristik entstehen. Sollte das Schmücken des Gefäßes gewünscht sein, muss mit höheren Preisen geplant werden.

Häufig gestellte Fragen

Kommt die komplette Asche in die Urne?

In der Regel ja. Der Bestatter erhält vom Krematorium die gesamte Asche des Verstorbenen in einer Aschekapsel. Der gesamte Inhalt kommt daraufhin in die Überurne.

Lediglich bei der Wahl einer weiteren Bestattungsart, wie zum Beispiel der Kristall– oder der Weltraumbestattung, kann ein Teil der Asche aus der Aschekapsel entnommen werden. In einem diesen Fall beinhaltet eine Urne nur einen Teil der gesamten Kremationsasche.

Wann muss eine Urne spätestens beigesetzt werden?

Es dauert etwa 10 bis 25 Tage bis zur Beisetzung eines Aschegefäßes. Anders als bei der Bestattung in einem Sarg muss die Asche nicht unmittelbar in wenigen Tagen beigesetzt sein. Der Grund liegt im Prozess der Verrottung des Toten. Durch die Kremation entfällt dieser. Lediglich die Einäscherung erfolgt oft 48 Stunden nach Eintreten des Todes. Die übrige Zeit kann für die Organisation der Beisetzung verwendet werden.

Darf man den Aschebehälter mit nach Hause nehmen?

In Deutschland herrscht eine Pflicht zur Beerdigung. Dadurch ist es verboten eine Urne samt Ascheinhalt mit nach Zuhause zu nehmen und dort aufzubewahren.

Die Urne wird in der Regel von den Hinterbliebenen erworben. Dies muss nicht zwingend beim für die Bestattung beauftragen Bestatter sein. Es gibt viele Schmuckurnen auch im Internet zu bestellen. Lediglich ist die Organisation über den Bestatter einfacher.

Das leere Gefäß ohne sterbliche Überreste darf natürlich mit nach Hause genommen werden. Mitsamt der Asche ist das Aufbewahren allerdings nicht erlaubt.

Um die Aschekapsel einzufüllen, wird diese dem Bestattungsinstitut gebracht. Der Bestatter erhält vom Krematorium die Aschekapsel und legt diese dann in die gewählte Überurne. Von hier an verwahrt die Urne der Bestatter bis zur letztendlichen Beisetzung.

Darf man eine Urne im Garten vergraben?

Eine Urne darf nicht zu Hause aufbewahrt werden, da es in Deutschland den Friedhofszwang gibt. Somit ist auch die Bestattung im eigenen oder in einem fremden Garten verboten. Ein Gefäß mit Totenasche darf also nicht im Garten vergraben werden. Ein solcher Behälter muss immer auf einem für Bestattungen genehmigten Gebiet beigesetzt sein.

Anders sieht dies bei Bestattungen von Hunden oder Katzen aus. Hier ist es durchaus möglich, das geliebte Tier auch als Asche in der Urne zu Hause zu verwahren und ihm einen ganz speziellen Platz zu bieten. Auch ein Urnengrab im Garten ist bei Tieren gestattet.

Was passiert mit der Urne nach der Ruhezeit?

Bei Urnengräbern auf dem Friedhof gibt es einen Ablauf der Ruhezeit. Wird der abgelaufene Grabplatz nicht verlängert, wird die Urne ausgegraben. Hierfür ist die Friedhofsverwaltung zuständig. Daraufhin erfolgt die Verlegung vom Aschegefäß auf einem speziell vorgesehenen Urnenfeld. Die Plätze hier bleiben allerdings anonym.

Wer sich für eine biologisch abbaubare Urne entscheidet, kann davon ausgehen, dass sich das Material mit der Zeit zersetzt hat. Daher erfolgt in einem solchen Fall lediglich eine Neubelegung. Insofern muss man sich bei Naturbestattungen, wie der Seebestattung oder der Waldbestattung, keine weiteren Gedanken machen.

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