Körperspende

Die Körperspende ist das von einer Person nach dem Tod ihren Körper der Wissenschaft zur Verfügung stellen. Damit fördert der Körperspender zum Beispiel die Ausbildung von Medizinstudenten. Diese lernen so die Anatomie des Menschen an einer richtigen Leiche kennen. Doch auch ausgebildete Ärzte profitieren von Körperspenden. Im Rahmen von Weiterbildungen können sie am Leichnam neue Operationsmethoden oder neue Techniken zur Untersuchung einüben. Ebenfalls hilft ein echter Körper bei der Entwicklung neuer Operationsverfahren. Die vielfältig anatomischen Strukturen des Menschen können besser untersucht werden.

Zeitgleich können die daraus entstehenden finanziellen Entlastungen eine weitere Motivation für die Entscheidung der Körperspende sein. Denn durch diese entfallen, ähnlich wie bei einer Plastination, hohe Bestattungskosten. Die Kosten die für die trotzdem anfallende Bestattung werden häufig ganz oder teilweise von der jeweiligen Instituten übernommen.

In diesem Artikel erläutern wir die Einzelheiten zu einer Körperspende. Du erfährst, wie du den Körper spenden kannst, was bei einer solchen Spende geschieht und mit welchen Kosten du rechnen musst. Auch sagen wir dir, aus welchen Gründen Universitäten manchmal Körperspender ablehnen und ob du deinen Körper zu Lebzeiten sogar verkaufen kannst.

Wie kann ich meinen Körper spenden?

Um einen Körper zu spenden müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Es gibt vom Gesetz her keine Altersgrenze. Doch einige Institute haben ein Mindestalter für eine Körperspende festgelegt. Ist eine Person jünger, kann sie ihren Körper diesen Universitäten nicht zur Verfügung stellen.

Weiter sollten Vorkehrungen zur Körperspende getroffen sein. Wer gewährleisten will, dass der Körper nach dem Tod der Wissenschaft zur Verfügung gestellt wird, gibt eine Körperspendeerklärung ab.

Im besten Fall gibt es bereits mit einer Universität eine Vereinbarung über die Körperspende. Sie gewährleistet den ordnungsgemäßen Ablauf. Die Entscheidung über die Körperspende ist jedoch nicht endgültig. Sie ist jederzeit widerrufbar. Ein Interessent kann also problemlos von der Vereinbarung zurücktreten und sich wieder gegen seinen Körper spenden entscheiden. Ein Körperspendeformular finden Interessenten auf den Internetseiten der Institute oder direkt vor Ort.

Hinterbliebene jedoch können eine getroffene Vereinbarung zur Körperspende nicht nachträglich widerrufen. Es gilt den Wunsch des Verstorbenen zu respektieren und zu akzeptieren. Ebenfalls ist es nicht möglich, dass Angehörige den Körper eines Toten der Wissenschaft eigenmächtig überlassen. Ein Toter muss bereits zu Lebzeiten der Spende zugestimmt haben.

Das Institut, dem der Verstorbene den Körper spenden will, erfährt nicht automatisch vom Ableben des Spenders. Daher sollte der Körperspender seinen Angehörigen mitteilen, dass er eine entsprechende Vereinbarung getroffen hat und seinen Körper der Wissenschaft zur Verfügung stellen möchte.

Gründe der Ablehnung

Nicht jeder Wunsch der Körperspende wird Folge getragen. Aus verschiedenen Gründen lehnen Institute einen potentiellen Körperspender ab. Gründe können folgende sein:

  1. Eine schwere Verletzung nach einem Suizid oder einem Unfall schließt die Körperspende aus.
  2. Der Sterbeort liegt außerhalb des Einzugsgebietes der jeweiligen Universität. Oft wird eine Grenze zwischen 30 bis 100 Kilometern angegeben.
  3. Institute lehnen in der Regel Organspender ab. Die Organspende kommt vor der Zurverfügungstellung im Dienste der Wissenschaft.
  4. Weiterhin ist eine Körperspende für mit Seuchen infizierte Menschen verboten. Diese Krankheiten sind im Bundesseuchengesetz geregelt. Darunter fallen unter anderem Tuberkulose, Virushepatitis, Meningitis und HIV.

Was passiert bei einer Körperspende?

Nach der Entscheidung über die Körperspende passiert bis zum Todesfall vorerst nichts. Der Leib muss sich also keinen Vorkehrungen unterziehen. Sobald die Universität durch Hinterbliebene Kenntnis vom Tod des Körperspenders erhalten hat, beauftragen sie einen Bestatter mit der Überführung des Leichnams ins Institut. Eine chemische Konservierung macht den Leichnam haltbar. Dies nimmt etwa ein halbes Jahr in Anspruch. Anschließend werden Präparierkurse durchgefühlt. Auch diese dauern mehrere Monate. So kann es zwischen Eintritt des Todes und der Bestattung bis zu zwei Jahre dauern.

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Bei einigen Instituten ist die Dauer sogar noch länger. Es ist bei einigen Universitäten sogar möglich, dass der Körperspender komplett auf eine spätere Bestattung verzichtet. Dort werden die skelettierten Überreste dann Teil der Skelettsammlung oder werden anonym eingeäschert.

Ein Körperspender fördert die Wissenschaft und Forschung

Mit einer Körperspende fördert der Spender Wissenschaft und Forschung. Dank des gespendeten Leichnams ist es möglich, dass Medizinstudenten der Aufbau eines menschlichen Körpers und seine gesamte Anatomie vermittelt werden kann.

Auch kann ein Leib für die Weiterbildung von Ärzten benutzt werden. Den Ärzten werden an ihm bekannte Operationsmethoden gezeigt. Neue Verfahren können so etwa an den Körpern eingeübt werden.

Ein weiterer Bereich, der eine große Anzahl an Körperspenden benötigt, ist die medizinische Forschung. Bei dieser werden die unterschiedlichen Ausprägungen und die Lage der Gefäße, Organe und Knochen erfasst. Anschließend können neue Operationsmethoden entwickelt sowie ausgetestet werden. Somit leistet ein Körperspender der Allgemeinheit und insbesondere der Medizin einen großen Dienst.

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Kosten

Es gibt keine allgemeine Aussage zu den erwartenden Kosten. Durch die hohe Nachfrage nach der Körperspende handhaben die Institute die Gebühren unterschiedlich. Nur noch selten ist die Körperspende kostenfrei. Potentielle Körperspender müssen mit Kosten von mindestens 500 € rechnen. Teilweise belaufen sie sich auch auf das doppelte oder gar dreifache. Im Vergleich zu einer üblichen Bestattung auf dem Friedhof ist die Körperspende jedoch deutlich günstiger.

Für einige Spender sind die geringeren Bestattungskosten ein Grund nach dem Ableben den Körper spenden zu wollen. Dennoch sollte bedacht werden, dass die Todesumstände Pläne durchkreuzen können. Sollte der Spender durch schwere Verletzungen gestorben sein, lehnt das Institut den Leichnam ab. In einem so unerwarteten Fall sind dann meist die Bestattungskosten ganz durch die Angehörigen zu tragen. So sollten Körperspender eine Art der Vorsorge treffen. Durch die finanzielle Absicherung entlastet man Hinterbliebene in der schweren Zeit nach dem Tod.

Kann ich meinen Körper zu Lebzeiten verkaufen?

Aus ethischen Gründen ist es nicht erlaubt, den Körper zu verkaufen. Es ist nur möglich, dass das Institut für bestimmte Kosten der Bestattung im Gegenzug zur Körperspende aufkommt. Sollte ein Körperspender seinen Körper spenden, kümmert sich die Universität oft um die Überführungen der Leiche. Weiter kommen sie meist für die Sargkosten, die Gedenkfeier und die Beisetzung in einem Urnengrab auf. Viele Institute haben einen eigenen Bereich auf dem Friedhof gepachtet, wo die Überreste der Körperspender bestattet werden. Sie bezahlen oft auch die Grabpflege und die Grabplatte.

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