Naturbestattung

Die Naturbestattung ist eine Bestattung in der freien Natur. Sie ist besonders bei Menschen beliebt, die einen gewissen Bezug zur Natur wünschen. In Deutschland gilt generell eine Friedhofspflicht. Seit dem diese aber gelockert sind, liegen alternative Bestattungen außerhalb des Friedhofs im Trend. Für Naturliebhaber ist damit der Weg zurück in die Natur gegeben.

Die bekanntesten Vertreter der Naturbestattung sind die Baumbestattung und die Seebestattung. In der Regel setzt sie eine Kremierung des Verstorbenen voraus. Die Asche wird dann in einer Urne beigesetzt. Eine Verstreuung der Asche ohne Gefäß ist in Deutschland nicht erlaubt.

Naturbestattungen in Deutschland

Lange Zeit waren Naturbestattungen in Deutschland nicht erlaubt. Doch die Gesetze der Bestattungsart sind mittlerweile lockerer. Die Nachfrage an Bestattungen in der Natur steigt. Aufgrund der weiterhin bestehenden Friedhofspflicht ist jedoch nicht jede Art von Naturbestattung erlaubt. Zugewiesene Flächen für die Beisetzung sind Pflicht. Sie sind sogenannte Naturfriedhöfe und kommen in der Form auf hoher See oder in einem Wald vor.

Friedhofszwang

In Deutschland herrscht Friedhofszwang schon seit 200 Jahren. Es handelt sich dabei um eine alte Vorschrift zum Schutz vor Seuchen. Seit der Einführung einer Feuerbestattung ist eine Naturbestattung unbedenklich. Asche ist keimfrei und der hygienische Hintergrund der Friedhofspflicht ist nicht mehr gegeben.

Trotz mehrerer Anläufe die Gesetze zu ändern, gibt es in vielen Bundesländern immer noch einen Widerstand gegen die Lockerung vom Friedhofszwang. Eine Ausnahme ist das Bundesland Bremen. Seit dem Jahr 2015 ist dort die Beisetzung der Asche im eigenen Garten erlaubt.

Zur selben Zeit bieten viele Nachbarländer wie die Niederlande oder die Schweiz eine breite Auswahl an Möglichketen zur Naturbestattung. In diesen Ländern herrscht ein liberales Bestattungsrecht. Dies ermöglicht es Hinterbliebenen, für ihre Angehörigen außerhalb Deutschlands eine Naturbestattung zu organisieren. Besonders gefragt im Ausland sind die Luftbestattung und die Almwiesenbestattung.

Naturfriedhof

Der Begriff Naturfriedhof ist vielen in Deutschland noch unbekannt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum eine Naturbestattung bis vor kurzem noch nicht so viele Anhänger hatte. Auch heute finden einige die Idee dahinter noch ungewöhnlich. Jedoch wird die Vorstellung der ewigen Ruhe inmitten der Natur immer akzeptabler. Menschen, die sich einmal auf einem Waldfriedhof oder an der See aufhielten, verstehen die wundervolle Möglichkeit, die sich einem bietet.

Ein Naturfriedhof ist im Gegensatz zu üblichen Grabstellen ein Ruheort unabhängig von Weltanschauung und Religion. Die Begräbnisstätten können mit einem kleinen Namensschild oder mittels Eintragungen von Koordinaten gekennzeichnet sein. Je nach Wunsch ist auch die anonyme Bestattung möglich.

Bei der Naturbestattung auf Naturfriedhöfen fallen nicht nur die Kosten für Grabpflege niedriger oder sogar ganz aus. Auch wird kein Grabstein benötigt. Diese Bestattungsart ist zudem ökologisch zukunftsweisend.

Waldbestattung

Die Idee der sogenannten Waldbestattung stammt aus den 1990er Jahren, als ein Schweizer seinen Freund in der Natur bestatten lassen wollte. Seitdem wird die Bestattung in Wäldern immer beliebter. Die Rückkehr in die Natur für viele ausschlaggebend. Sie hat sich längst auch in anderen Ländern ausgebreitet. Sogar normale Friedhöfe in Deutschland bieten bereits vereinzelt Baumbestattungen an.

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Die Waldbestattung in friedvoller Natur ist schlicht und spendet vielen Menschen Trost. Die Kremation ist Voraussetzung. Nach ihr kann die Asche in einer Bio Urne im Wurzelwerk eines Baumes beigesetzt werden. Umweltschonende Bio Urnen bestehen aus natürlichen Materialien, die das Ökosystem nicht belasten. Nach der Beisetzung zerfällt die Urne in unschädliche Bestandteile.

Am Baum befindet sich kein richtiges Grab. Lediglich ein Namensschild kennzeichnet die Zugehörigkeit. So wird die Erhaltung des natürlichen Gesamtbildes vom Wald gegeben.

Seebestattung

Eine weitere Art der Naturbestattung ist die Seebestattung. Bei der Seebestattung erfolgt eine Beisetzung der Asche des Verstorbenen im Meer. Oft bestand bei der Bestattungsart im Vorfeld ein besonderer Bezug zum Meer. In Deutschland gibt es die Möglichkeit, die Asche in dafür ausgewiesenen Gebieten der Nordsee oder Ostsee beisetzen zu lassen.

Auch für diese Naturbestattung ist die Einäscherung des Verstorbenen Pflicht. Die Asche wird dann in einer wasserlöslichen Urne außerhalb der Drei-Meilen-Zone ins Meer gegeben. Angehörige können bei dieser Naturbestattung dabei sein. Die Anzahl der Personen ist häufig beschränkt. Bis zu 50 Personen können an der Beisetzung teilnehmen. Zudem gibt es die Handhabe einer anonymen Seebestattung ohne Trauergäste.

Bei der Seebestattung gibt es kein Grab und auch kein Namensschild. Jedoch können Koordinaten der Beisetzungsstelle festgehalten werden. Reedereien bieten regelmäßige Touren zu Beisetzungspunkten an.

Eine Naturbestattung in der Schweiz

In Deutschland stehen nur begrenzt viele Varianten der Naturbestattung zur Auswahl. Aus diesem Grund entscheiden sich immer mehr Menschen für eine Beisetzung im Ausland. Sehr gefragt ist die Schweiz. In unserem Nachbarland gibt es keine Friedhofspflicht. Dadurch entstehen stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Diese Naturbestattungen in der Schweiz sind sehr beliebt bei Deutschen:

  • Almwiesenbestattung
  • Felsbestattung
  • Flussbestattung
  • Flugbestattung

Hinterbliebene können in atemberaubenden Landschaften Abschied nehmen. Auf einem Berg oder an einem Fluss fällt das Trost finden einfach leichter. Ein Gefühl, dass der Verstorbene in der Natur Frieden gefunden hat, befriedigt auch Angehörige.

Almwiesenbestattung

Bei der Almwiesenbestattung wird die Asche des Verstorbenen auf einer schönen Wiese verstreut. Als Umgebung dient die Alm. In mitten prächtiger Berge ermöglicht die Naturbestattung in der Schweiz eine Vereinigung mit der Natur.

Angehörige können die Naturbestattung in einer zwanglosen Zeremonie begleiten und auf diese Weise Abschied nehmen. Bei der Form der Bestattung gibt es keinen Grabstein oder andere Markierungen.

Felsbestattung

Eine weitere Form der Naturbestattung in der Schweiz ist die Felsbestattung. Dabei wird die Asche des Verstorbenen unter einer Grasnarbe an einem auserwählten Felsen verstreut. Die Beisetzung kann auch in einer Urne stattfinden. Wählbar sind persönliche Felsen oder ein Gemeinschaftsselsen für Partner oder die Familie. Damit ähnelt sie der Waldbestattung in Deutschland.

Flussbestattung

Naturverbundene Menschen haben in der Schweiz die Möglichkeit einer Flussbestattung. Wie bei den meisten Naturbestattungen ist die Einäscherung des Verstorbenen auch hier Pflicht. Anschließend wird die Asche in einer wasserlöslichen Urne in einem ausgewählten Fluss beigesetzt. Auf Wunsch können Angehörige die Urne persönlich in den Fluss geben. Sie ähnelt im Ablauf der Seebestattung in Deutschland.

Luftbestattung

Eine außergewöhnliche Art der Naturbestattung ist die Luftbestattung. Anders als bei den meisten anderen Vertretern wird die Asche des Toten nicht beigesetzt. Aus einem Flugzeug, einem Helikopter oder sogar aus einem Ballon kann die Asche über einem ausgesuchten Naturgebiet in der Schweiz verstreut werden. Des Weiteren ist die Art der Bestattung auch in Frankreich, Tschechien und den Niederlanden möglich.

Nur eine begrenzte Zahl der Angehörigen kann an der Zeremonie teilnehmen. Manche Anbieter filmen den Ablauf. So können auch andere Hinterbliebene indirekt an der Verabschiedung teilnehmen.

Kosten

Eine Naturbestattung ist in der Regel günstiger als die klassische Bestattung auf einem Friedhof. Abhängig von der Art fallen auch die Kosten dafür in unterschiedlicher Höhe aus. Da es zu Naturbestattungen oftmals kein Grab gibt, entfallen damit auch Gebühren für das Grab. Kosten für die Grabpflege oder einen Grabstein gibt es nicht.

Da in Deutschland nur die Waldbestattung und Seebestattung erlaubt sind, macht das den Vergleich der Preise wesentlich einfacher. Meist gibt es nur wenige Anbieter in einer Region. Wenn die Beisetzung in einer anderen Gegend gewünscht ist, dann ergeben sich regionale Unterschiede. So ist z.B. die Seebestattung auf der Ostsee günstiger als auf der Nordsee.

Für Naturbestattungen wie Almwiesen-, Fluss-, Luft- oder Felsbestattungen in der Schweiz muss ansonsten mit Kosten für das Unternehmen gerechnet werden. Die Wahl des Bestatters spielt eine wichtige Rolle bei der Preisgestaltung. Zudem kostet die Überführung ins Ausland Geld. Auch fallen Gebühren für das vorgesehene Areal der Bestattung an.

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