Anonyme Urnenbestattung

Die anonyme Urnenbestattung ist die häufigste Form der anonymen Beisetzung. Dabei wird der Körper des Verstorbenen zunächst eingeäschert, weshalb auch die Bezeichnung anonyme Feuerbestattung üblich ist. Die Asche wird danach in einer Urne beigesetzt.

Die Beisetzung kann in der Form einer Bestattung auf einem Friedhof oder in einem Friedwald erfolgen. Beliebt ist anonyme Urnenbeisetzung auch als Seebestattung.

Der Hauptunterschied zur gewöhnlichen Urnenbeisetzung ist, dass es keine Trauergäste gibt. Auch der genaue Ort der Beisetzung wird nicht bekannt. Dennoch ist die anonyme Urnenbestattung keineswegs lieblos. Abschied und Gedenken gestalten sich lediglich anders und oft individueller.

In diesem Artikel geht es um die möglichen Gründe, warum sich Menschen für eine anonyme Feuerbestattung entscheiden. Hinzu erklären wir den Ablauf einer anonymen Urnenbestattung und die zu erwartenden Kosten.

Mögliche Gründe für eine anonyme Beisetzung

Es gibt viele verschiedene Gründe für die Wahl einer anonymen Bestattungsform. In erster Linie sollten die Wünschen des Verstorbenen berücksichtig werden. Es ist die Abschiedszeremonie des Toten. Dementsprechend sollte sie nach dessen Vorstellungen ausgerichtet sein. Hat sich der Verschiedene bewusst für die anonyme Urnenbestattung entschieden, gilt das zu respektieren.

Mögliche Gründe für eine anonyme Beisetzung können sein:

  • Geringe Kosten: Häufig entscheiden sich Menschen für die anonymen Urnenbeisetzung, weil sie die billigste Option für Hinterbliebene ist. Die Kosten für die Trauerfeier und den Leichenschmaus entfallen. Zusätzlich haben entfernt wohnende Verwandte weniger Aufwendungen.
  • Kein Pflegeaufwand für das Grab: Vor allem, wenn es nur wenige Angehörigen gibt oder alle weit entfernt wohnen, ist auch der Entfall des Grabes ein Vorteil. Es muss keine Grabpflege organisiert werden.
  • Wegfall der Trauerzeremonie: Introvertierte und bescheidene Menschen ziehen die anonyme Urnenbestattung aber auch für sich persönlich vor. Eine große Trauerfeier kann von ihnen als übertrieben empfunden werden. Gleichzeitig erspart das Ausbleiben einer Trauerzeremonie Angehörigen die Anfahrt zur Beisetzungsstelle. Ebenso fällt auch der Fußweg beim Trauerzug weg. Dieser Grund ist vor allem dann entscheidend, wenn Verwandte und Freunde aufgrund hohen Alters und Gebrechlichkeit nur schwer zum Friedhof kommen können.
  • Individuelles Abschiednehmen: Die anonyme Feuerbestattung erlaubt eine Beisetzung in würdevoller Stille. Jeder Angehörige hat dazu die Möglichkeit, auf seine Art Abschied zu nehmen. Es gibt keine Formvorschriften, die möglicherweise den individuellen emotionalen Bedürfnissen widersprechen.

Es gibt also persönliche wie auch pragmatische Gründe für eine anonyme Urnenbestattung. Ein weiterer Vorteil entsteht dadurch, dass die Bestattungsart nicht unbedingt an einem Friedhof gebunden ist. Wer eine tiefe Verbundenheit zum Meer hat, kann sich auch für eine anonyme Seebestattung entscheiden. Für Menschen, die gerne unter einem Baum beigesetzt werden wollen, gibt es die Möglichkeit der anonymen Waldbestattung in einem Bestattungswald.

Wie läuft eine anonyme Urnenbestattung ab?

Es gibt unterschiedliche Abläufe der anonymen Urnenbeisetzung. Ein Bestatter richtet die Bestattung nach den Vorstellungen des Toten und dessen Angehörigen aus. Eine anonyme Feuerbestattung findet meistens ohne Trauerfeier statt. Oft kann aber im Vorfeld ein Abschiednehmen am Sarg mit dem Beerdigungsinstitut vereinbart werden.

Danach wird der Verstorbene im Krematorium eingeäschert. Manche Angehörigen wünschen sich nach der Einäscherung ein Abschiednehmen an der Urne. Dabei besteht nicht die Möglichkeit, den Toten noch einmal zu sehen. Doch genau deswegen fällt es einigen Menschen leichter, in Ruhe Abschied zu nehmen.

Vor der Planung und Entscheidung über den Ablauf sollten Teilnehmer klar kommunizieren. Häufig führen Missverständnisse zu Streiterei in der für alle sehr sensiblen Zeit.

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Eine große Trauerfeier ist in der Regel kein Bestandteil der anonymen Urnenbestattung. Es gibt jedoch ebenso keine Vorschrift, dass sie nicht stattfinden darf. Wird eine Trauerfeier durchgeführt, kann das im Krematorium oder einer Kirche sein. Seltener gibt es eine Feier in der Trauerhalle oder auf dem Friedhof.

Anschließend erfolgt die tatsächliche anonyme Urnenbeisetzung. Sie findet immer ohne Begleitung durch Angehörige statt. Angestellte des Bestattungsinstitutes bringen die Urne auf den Friedhof und vergraben sie in würdevoller Stille. Der übliche Ort dafür ist ein Urnenhain. Das ist eine gepflegte Wiese, auf der auch viele andere Urnen vergraben sind.

Manchmal erfolgt die anonyme Urnenbestattung auch als Baumbestattung. Hier wird die Urne unter einem Baum in einem Friedwald begraben. Eine weitere Möglichkeit entsteht mit der anonymen Beisetzung auf hoher See.

Ein wichtiger Unterschied zum Ablauf einer normalen Urnenbestattung ist, dass keine Grabkennzeichnung erfolgt. Es werden kein Grabstein mit Inschrift und keine Gedenktafel aufgestellt. Bei der anonymen Seebestattung erhalten Angehörige ebenfalls keine Koordinaten der Beisetzungsstelle.

Mit der Wahl einer Naturbestattung übernimmt die Natur die Grabpflege. Auch auf dem Friedhof verwildert die Grabstelle nicht. Die Friedhofsverwaltung kümmert sich um die Pflege der Wiese.

Halbanonyme Bestattung

Neben der anonymen Urnenbestattung, ist auch eine halbanonyme Variante möglich. Dabei bleibt der Ablauf der Beisetzung derselbe. Der Name des Toten wird aber auf einer Gedenktafel oder Stele am Rand des Urnenhaines eingetragen.

Auf der Gedenktafel befindet sich ebenfalls eine Liste von Namen anderer halbanonym Bestatteten.

Bei der halbanonymen Bestattung erfahren Familie und Freunde nicht die genaue Stelle der beigesetzten Urne. Dennoch gibt es eine Kennzeichnung, an der Angehörige trauern können. Sie dient als Ort des Gedenkens. Dieser Ort wird später oft auch von Angehörigen genutzt, um Blumen oder Kränze niederzulegen.

Eine halbanonyme Bestattung ist ein guter Kompromiss, wenn nicht alle Beteiligten eine anonyme Feuerbestattung befürworten. Vielen Hinterbliebenen ist es ein Bedürfnis, nach dem Verlust eines geliebten Menschen einen Gedenkort zu haben. Diesen können sie dann jederzeit besuchen. Er erleichtert ihnen das Abschiednehmen und gibt ihnen Trost in ihrer Trauer.

Allerdings sollte bei der Wahl der Bestattungsart immer der Wunsch des Verstorbenen ausschlaggebend sein. Wollte er oder sie ausdrücklich eine anonyme Urnenbeisetzung ohne jede Gedenkinschrift, gibt es auch andere Möglichkeiten einen persönlichen Trauerort zu gestalten. So kann zum Beispiel ein Bild des Toten Zuhause aufgehängt werden.

Anonyme Feuerbestattung Kosten

Der Durchschnittpreis einer anonymen Urnenbestattung beträgt rund 2.000 Euro. Die anonyme Feuerbestattung mit Beisetzung auf einem Friedhof ist kostenintensiver als eine anonyme Beisetzung in der Natur.

Die anonyme Urnenbestattung ist preiswerter als eine klassische Urnenbestattung. Auch fallen Folgekosten der Bestattungsart günstiger aus. Der Grund liegt im nicht vorhandenen Grab. Dadurch gibt es auch keine laufenden Kosten für die Grabpflege.

Die genauen Kosten sind in den Bundesländern unterschiedlich. Auch von Ort zu Ort gibt es verschieden hohe Preise. So sind sie im städtischen Bereich meist höher als auf dem Land. Das hängt damit zusammen, dass aufgrund der höheren Bevölkerungsdichte oft Platzmangel auf den Friedhöfen besteht. Wer Kosten für die anonyme Urnenbeisetzung sparen möchte, der holt sich am besten mehrere Kostenvoranschläge ein.

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